Eine Trauung in einer Eucharistiefeier verbindet den besonderen Moment des Eheversprechens mit der feierlichen Gemeinschaft des Abendmahls. In diesem sakramentalen Rahmen finden zwei wichtige Ereignisse statt: Das Paar gibt sich vor Gott und der Gemeinschaft das Jawort und empfängt gleichzeitig das Sakrament der Eucharistie.
Das Zusammenkommen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Fest gefeiert werden kann. Mit dem Zusammenkommen erfüllt sich aber auch ein Versprechen, das Jesus gegeben hat: “Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.” (Mt 18,20) Gefeiert wird also in der Gegenwart Gottes, Christus ist mitten unter uns.
Im Normalfall begibt sich der Leiter der Feier zusammen mit den Ministran:innen zum Kircheneingang. Dort begrüßt er das Brautpaar, die Trauzeugen und alle anderen Hochzeitsgäste. Wenn sich die Feiergemeinde schon in der Kirche versammelt hat, schließt der Einzug des Leiters gemeinsam mit den Brautleuten und deren Begleitung das Zusammenkommen der Festgemeinschaft ab. Dieser Hochzeitszug wird von festlicher Musik (Eröffnungsgesang, Orgelmusik, anderer Instrumentalmusik) begleitet. Die Musik stimmt ein auf die Gegenwart Gottes, auf die Gemeinschaft, mit der gefeiert wird, und – natürlich – auf den besonderen Anlass.
Festliche Orgelmusik eignet sich hier besonders gut. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass jede Orgel anders ist. Nicht alles klingt auf jeder Orgel gleich gut, oder kann überall gespielt werden. Hier lohnt sich die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit dem / der Organist*in und der jeweiligen Kirche.
Am Beginn der Feier schaut die Feiergemeinde auf zum eigentlichen Gastgeber der Feier: Jesus Christus. Seine Taten und Worte, sein Weg durch den Tod zum unzerstörbaren Leben sind der Grund unseres Glaubens.
Das Kyrie (Herr, erbarme dich) ist kein Schuldbekenntnis – (das Allgemeine Schuldbekenntnis darf übrigens aufgrund der Festlichkeit in diesem Gottesdienst entfallen!). Das Kyrie ist vielmehr ein Bittruf, mit dem wir Jesus Christus verehren. Im Hebräischen ist das Wort für “Erbarmen” verwandt mit dem Wort für “Mutterschoß”, dem “Ort” wo das Leben reift. Im Kyrie grüßen wir Christus und bringen unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass er das das gute Leben schenkt, dass er unserem Leben Sinn und Glück gibt.
Das Gloria, eine frühchristliche Hymne, ist eine festliche Litanei zum Lob auf Christus, der den Tod besiegt hat und alles überwindet, was das Leben zerstört oder stört. Ihm wendet sich die Festversammlung zu; sie anerkennt Christus als ihren Herrn und Gott.
Bei der Trauungsmesse ist das Gloria nicht vorgesehen, aber es kann (außerhalb der Advents- und Fastenzeit) beim festlichen Charakter des Gottesdiensts gesungen werden.
In der Lesung aus der Heiligen Schrift wird der Feiergemeinde Gottes Heilswort verkündet. Das Wort Gottes aus der Heiligen Schrift will nicht nur gehört werden, es will im Herzen ankommen. Das wird durch Singen/Musik unterstützt.
Geeignet sind ein Psalm mit Kehrvers, ggf. auch ein anderer Gesang, der einen Gedanken/ein Motiv der Lesung weiterklingen lässt; möglich ist auch Instrumentalmusik. Wird nur eine Lesung vor dem Evangelium verkündet, kann auch gleich das Halleluja angestimmt werden.
Halleluja ist ein Jubelruf und – wörtlich übersetzt – ein Aufruf: “Lobt Gott!”. Vor der Verkündigung der Frohbotschaft (=Evangelium) steht die Festversammlung auf und jubelt Christus zu, denn er ist Gottes Frohbotschaft in Person.
Mit ihm hat das Reich der Liebe begonnen; wo Menschen auf sein Wort hören und danach handeln, wird Gottes Reich Wirklichkeit – ein Grund zum Jubeln!
Bevor sich das Brautpaar gegenseitig das Sakrament der Ehe spendet kann die Gemeinde singend um den heiligen Geist beten.